Besuch aus Kenia: Aurelia, Laban und Joan sind zu Gast bei Fair Aid e.V.


Besuch aus Kenia - Abschlußbericht


Vorgeschichte

Schon viele male waren Besucher aus Deutschland bei Choose Life in Kenia. Bei diesen Gelegenheiten wurde immer wieder deutlich, wie wichtig der persönliche Austausch und die zwischenmenschliche Begegnung ist, um Absprachen zu treffen, Probleme zu lösen, gemeinsame Ziele und Visionen zu vereinbaren und Beziehungen zu vertiefen. Zu dem wurde es Zeit den MitarbeiterInnen von Choose Life einen Einblick in die Arbeit von Fair Aid e.V. zu geben , den deutschen SpenderInnen und UnterstützerInnen einen persönlichen Kontakt zum Projekt zu ermöglichen und in Kenia erlebte Gastfreundschaft zurück zu geben. So wurde schon im letzten Sommer eine Einladung nach Deutschland beschlossen, seit dem Februar liefen intensive Planungen. Für die Flugtickets konnten private Spender gefunden werden, für das Besuchsprogramm gingen ebenfalls zweckgebundene Spenden ein. So kam es, das Aurelia (Direktorin), Joan (Ehrenamtliche Mitarbeiterin in Shimanjero) und Laban (Ehrenamtlicher Mitarbeiter in Kisa) am 05. Jui 2012 in Frankfurt landeten.

Damit begannen für Choose Life und Fair Aid e.v. drei sehr erfolgreiche und auch aufregende Wochen. Auf dem Programm standen folgende Schwerpunkte:

-          Information & Öffentlichkeitsarbeit

-          Kontaktpflege & neue Kontakte aufnehmen

-          Projektplanung

-          Vertiefen der Freundschaft zwischen Fair Aid e.V. und Choose Life

-          Sigtseeing & kultureller Austausch


Information & Öffentlichkeitsarbeit

Die ersten beiden Punkte fanden ihre Bedeutung in einer Vielzahl von öffentlichen Veranstaltungen, die auch von der Presse begleitet wurden. Da war der Welcome-Abend im katholischen Gemeindehaus in Nollingen, die Mitgliederversammlung mit Fair Brunch, die afrikanische Gartenparty, ein gemeinsamer Abend mit dem Spielhaus Nollingen, ein afrikanischer Abend in Günzburg, ein Benefizkonzert mit einem Kinder- und einem Jugendchor unter der Leitung von Kantor Marbach in Rheinfelden und ein Gottesdienst in der Christuskirche in Rheinfelden. Hinzu kamen ein Besuch im Lion-Feuchtwanger-Gymnasium in München und in der Hebelschule in Nollingen. Beide Schulen engagieren sich für Choose Life.

Jede Veranstaltung für sich hatte ihren eigenen Chrarakter, aber jede war ein Erfolg. Finanziell ist das Spendenaufkommen gestiegen, aber auch die Begegnung der Menschen untereinander, die gemeinsame Fröhlichkeit und die Öffentlichkeitsarbeit ist von unschätzbarem Wert. Unseren Gästen ist es jedesmal gelungen die Herzen der Menschen im Sturm zu erobern.

 

Spenden während des Besuches

 

Erlös aus der Gartenparty in Lörrach

1122,46 EUR

Erlös afrikanischer Abend in Günzburg

1000.--   EUR

Spende Lion-Feuchtwanger-Gymnasium München durch Pfandflaschensammeln

1010,05 EUR

Spende Hebelschule Nollingen durch Spomsorenlauf

6040,-- EUR

Erlös aus Benefizkonzert

350.-- Euro

Info-/Bastel- und Verkaufsstand

800,- Euro

 

 

Projektmanagment

In vier Meetings wurde in diesen drei Wochen gemeinsam über die Projektarbeit von Choose Life beraten. Darunter war ein Gespräch mit Hannah Nottbrock die ihre mündliche Abiprüfung in Erdkunde zum Theme Choose Life ablegte und in der Vorbereitung ein Interview mit Aurelia, Laban und Joan führte, welches sich zu einer interessanten Diskussion entwickelte. Hannah bekam in ihrer Prüfung übrigens 15 Punkte. Außerdem lag das evangelische Hilfswerk „Brot für die Welt“ in Stuttgart auf dem Weg nach Günzburg und wir konnten uns über die Förderrichtlinien und die Arbeit von BfdW informieren.

In Besprechungen zwischen Fair Aid e.V. und Choose Life wurden folgende Punkte beraten und beschlossen:

-          Das Aids- und Ausbildungszentrumzentrum ist fast fertig, allerdings fehlen noch Fenster, Zwischendecken, Malerarbeiten und Einrichtung. Choose Life wird einen Kostenvoranschlag darüber an Fair Aid e.V. schicken. Fair Aid e.V. wird diese Kosten übernehmen.

Ab Januar 2013 soll die Arbeit im Center beginnen. Dazu gehört ein Kindergarten, eine Apotheke, ein Beratungsangebot (eventuell staatlich gefördert), Gruppenräume für die Arbeit von Choose Life, das Büro der Sozialarbeiterin sowie eine „Hall“ die für Feste, etc vermietet werden kann.

 

-          Die Spendengelder von Fair Aid e.V. reichen nicht aus um den Bedarf von Choose Life zu decken. Weitere Finanzierungsmöglichkeiten & Partner müssen gefunden werden, wie zum Beispiel staatliche Unterstützung oder Nicht-Regierungs-Organisationen (NGO’s) wie BfdW. Hierfür müssen aber hohe Standarts erfüllt werden, wie zum Beispiel die Registrierung als NGO wofür eine bestimmte Struktur geschaffen werden muss und vieles mehr. Auch dies kostet Geld. Es wird beschlossen in den kommenden zwei Jahren diese Standarts zu erreichen. Dies ist vor allem die Aufgabe des neuen Projektmanagers. Die Unkosten hierfür werden von Fair Aid e.V. übernommen.

 

-          Regelmäßig erreichen uns Abrechnungen von Choose Life. Diese unterscheiden sich jedoch in Form und Transparenz. Gemeinsam wird ein neues, einheitliches und effizientes Abrechnungsverfahren beraten und beschloßen.

 

-          Beraten wurde das Problem wie Waisenkindern nach der Schule geholfen werden kann, zum Beispiel mit Studium oder Berufsausbildung. Das Problem ist komplex und konnte noch nicht abschließend geklärt werden.

 

Sigthtseeing und kultureller Austausch

Natürlich darf bei einem Besuch aus Kenia ein touristisches Programm nicht fehlen. Dies konzentrierte sich vor allem auf die Umgebung von Rheinfelden. Auf dem Programm standen unter anderem die Erdmannshöhle in Hasel, ein Ausflug ins Kleine Wiesental und den Hotzenwald, ein Stopp am Tittisee, ein Besuch in Basel & Zürich. Bei einem Stopp in Stuttgart führte ein Spaziergang am Landtag vorbei. In München war Zeit für einen afrikanischen Gottesdienst, Open Air Kino im Olympiapark, einen Besuch im Museum der modernen Kunst und einen Stadtbummel. Ein Ausflug ins Wallis kam leider wegen der schlechten Witterung nicht zu Stande.

Unterschiede wurden von unseren Gästen natürlich in der Sauberkeit und im augenscheinlichen Wohlstand wahrgenommen. Dies war auch in Gesprächen immer wieder Thema. Gut befahrbare Straßen bis in den letzten Winkel und die Autobahn beeindruckten ebenfalls. Ganz besonders aber der Nollinger Tunnel (und andere Tunnel), welchen Laban „beautyfull“ nannte. Sie fragten ob man im Tunnel nicht Angst vor Dieben haben müsste und warum dort keine Straßenkinder leben, schließlich sei es ja warm und trocken. Solche kurzen Fragen machten deutlich wie unterschiedlich das Leben in Deutschland und Kenia ist. Auch fielen ihnen die „vielen alten Menschen“ bei uns auf und wie fit diese seien aber auch das diese nicht bei ihren Familien leben. Die „deutsche Disziplin“ wurde an den Ampeln wahrgenommen, an denen gewartet wurde, obwohl kein anderes Auto in Sicht war. Das fanden unsere Gäste sehr lustig. Die Zugfahrt nach Stuttgart war ein faszinierendes Erlebnis, ebenso die Busfahrt mit dem „Local Bus“ (Linienbus) von Lörrach nach Rheinfelden.

Einblick in das hiesige Leben gewannen Aurelia, Laban & Joan auch bei den Besuchen bei der Aidsberatung in Lörrach, in einem Kindergarten, im Seniorenheim und in einer Behindertenwerkstatt, beim Public Viewing, dem gemeinsamen Kochen & Backen und beim Mittagessen in Familien.

Das wahrnehmen und sprechen über die Unterschiede entpuppte sich als sehr wertvoll und förderte das gegenseitige Verständnis. Es ist eine notwendige Auseinandersetzung unter Partnern.

 

Vertiefen der Freundschaft zwischen Fair Aid e.V. und Choose Life

Durch die vielen gemeinsamen Erlebnisse die Freundschaft zwischen Choose Life und Fair Aid e.V. auch im zwischenmenschlichen Bereich gewachsen, aber auch das Verständnis füreinander. Unseren Gästen ist bewusst geworden wie Fair Aid e.V. arbeitet und welcher Aufwand hinter dem sammeln von Spenden für das Projekt steckt und wir haben gelernt welche Sachkompetenz und welches Engagement die ehrenamtlichen MitarbeiterInnen von Choose Life in ihre Arbeit einbringen. Beides wird die gemeinsame Arbeit in Zukunft erleichtern.

Aber auch neue Freundschaften und Kontakte kamen hinzu, dies wurde beim Abschiedsgrillen „im engen Kreis“ deutlich, zu dem sich 23 Menschen eingefunden hatten (30 waren eingeladen). Das ist für Fair Aid e.V. bei 42 Mitgliedern eine große Zahl.

 

Fazit & Dank

Auf Grund der beschriebenen Effekte des Besuches ist das Fazit des Besuches durchweg positiv, auch wenn das Wetter uns manchmal geplagt hat. Der Besuch von Laban, Aurelia & Joan hat neue Öffentlichkeit geschaffen und die Arbeit von Fair Aid e.V. vorangebracht und es ist anzudenken ob in einem angemessenen Abstand so etwas wiederholbar ist.

Nichtsdestotrotz ist der organisatorische und zeitliche Aufwand sehr hoch. Deshalb möchte ich mich im Namen von Fair Aid e.V. bei allen bedanken, die dies ermöglicht haben.

 

 

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Badische Zeitung 09.06.12
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Badische Zeitung: Kenianer berichten vom Erfolg von Fair Aid e.V.
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Die Begegnung steht im Vordergrund.pdf
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